Von der Idee zum Verein

Der jüngste der Bergener Vereine wurde im Frühjahr 2008 auf Bestreben von Max Meindl, mit Unterstützung von Momo Weberegger ins Leben gerufen.

Um den Brauch des Nikolaus nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, gründeten zehn Gleichgesinnte den Verein der:

 

 Hochfellner-Bergdeifen

 

Das gesellschaftliche Bedürfnis nach Brauchtum, wie auch immer man dieses definiert,

seine „Berechtigung“ oder Akzeptanz,

wird an der „historischen Tiefe“ gemessen.

Insofern fordert man nach wie vor „echten“ Brauchtum vor allem „Tradition“ nach dem Motto

„je länger, desto echter, desto wertvoller“.

Um dem neuen Verein den richtigen Namen zu geben und Brauchtum zu leben,

wurde im Vorfeld heftig diskutiert, weil einige einen Perchtenverein gründen wollten.

Da es im Chiemgau scheinbar (wissenschaftlich nicht bewiesen) keine Perchten gab,

obwohl das Wort „Berscht“ den älteren Menschen im Dorf geläufig sein dürfte,

einigte man sich schließlich auf den Namen "Hochfellner-Bergdeifen“.

Der Vereinsname wurde vom 1674m hohen Hausberg der Bergener abgeleitet.

 

 

Nikolaus und Krampus gehören seit ca. 1500 Jahren zum überlieferten Brauchtum.

Fünfzehn Jahrhunderte Tradition, frömmste Inbrunst, pädagogische Instrumentalisierung und

werbemäßige Trivialisierung hat der große alte Mann erstaunlich gut überstanden.

 

Trotzdem „Es muss etwas getan werden, ehe es endgültig zu spät ist“

war die einstimmige Meinung aller Mitglieder.

Deshalb sollten bei uns Nikolaus und Krampus nach wie vor ins Haus kommen

und die Kinder einer Art Prüfung unterziehen. Es ist doch ein wahrhaft feierlicher Augenblick,

wenn der Nikolaus in die Stube kommt, das große goldene Buch öffnet, das er immer bei sich trägt

und daraus die „guten“ und „schlechten“ Taten vorliest,

die braven Kinder lobt und die „schlimmen“ Kinder mahnt, sich zu bessern, ehe er seine Geschenke verteilt.

 

 Unsere Aktivitäten

Die Hauptaufgabe eines Krampusvereins ist, wie schon erwähnt, die Hausbesuche am 5./6. Dezember, natürlich mit dem heiligen Nikolaus. Darüber hinaus möchten wir bei dem einen oder anderen

Krampus- oder Perchtenlauf mitwirken um mit anderen Vereinen in Kontakt zu treten

und Gedanken und Ideen auszutauschen.

 

Wir informierten uns über Masken, Fellbekleidung, Glocken usw. und versuchten soweit es möglich war,

alles selber herzustellen, da die Kosten für eine komplette Ausrüstung eines Kramperl

bis zu 1000€ betragen, nach oben offen!

Allein an den Kosten und natürlich an der Zeit die für die Planung und Organisation der Hausbesuche aufgebracht werden muss, erkennt man den Idealismus der Mitglieder des Vereins.

Zwei unserer Gründungsmitglieder (Rudi Brummer, Thomas Hallweger) besitzen das künstlerische Talent, Masken aus Holz und Kunststoff herzustellen. 

 

Weitere Aktivitäten sind das Organisieren einer Waldweihnacht, die immer an einem Adventssamstag stattfindet. Zwischen den weihnachtlich geschmückten Standln werden neben Getränken und Speisen, Süßigkeiten und weihnachtlicher Schmuck, Kripperl, Kerzen und vieles mehr angeboten.

 

Wenn dann die Dunkelheit den Platz eingehüllt hat, die Hütten von Schwedenöfen und Kerzenlicht erhellt werden, steigt die Spannung der Kinder sichtlich an.

Denn kurze Zeit später wird durch das Schellen der vielen Glocken, die die „wilden“ Gesellen umgeschnallt haben, der heilige Nikolaus angekündigt.

Er erscheint umringt von seinen Kramperln, begleitet von seinen beiden Engeln.

Nachdem er die Kinder mit einer feierlichen Geschichte begrüßt hat, einige mahnende, aber auch ermunterte Worte gesprochen hat, verteilt er seine Geschenke.

Anschließend führen die Kramperl einen einstudierten Tanz auf, um den Besuchern die zwar gruseligen, aber dennoch faszinierenden Masken zur Schau zu stellen.

 

Unsere Philosophie

Es liegt uns viel daran, den Verein ernsthaft zu führen, mit altem Wissen und Brauchtum.

Aber auch mit eigenen Ideen auszufüllen, damit dieser Verein auch eine Zukunft hat.

Seit der Gründung im Frühjahr 2008 wurde schon sehr viel erreicht und wir sind der Überzeugung, dass es in Zukunft genauso positiv weitergehen wird.

Zum Abschluss noch zwei Fotos von den ersten Hochfellner-Bergdeifen